Abnehmen mit Vernunft
Essen wir noch artgerecht?
Bis vor ca. 7000 Jahren – das sind 99% der gesamten menschlichen Entwicklungsgeschichte - zogen unsere Vorfahren noch als Jäger und Sammler durch die Natur, um sich die tägliche Nahrung zu besorgen. Die Kost war eiweiß- und fettreich, aber eher arm an Kohlenhydraten. Und die Mahlzeiten gab es nur in Verbindung mit großer körperlicher Anstrengung, denn sie legten täglich gut und gerne 20 bis 30 km zurück. Wer satt werden wollte, brauchte Ausdauer und Kraft.
Das menschliche Genom hat sich seither nicht verändert, radikal dagegen die Lebensumstände: die Menschen wurden sesshaft. Der Jäger und Sammler wurde zum Ackerbauern, der Getreide anbaute. Eine kohlenhydratreiche Kost löste die eiweißbetonte Kost ab. Die ökonomischen Vorteile liegen auf der Hand. Die Menschen konnten große Nahrungsmittelmengen selber produzieren und auch lagern. Das befreite sie von dem Druck, auf der Jagd erfolgreich sein zu müssen, um zu überleben. Diese Dysbalance wird heute für Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes und Bluthochdruck verantwortlich gemacht. Treten alle Faktoren gleichzeitig auf, sprechen die Mediziner kurz vom metabolischen Syndrom. Eine ganze Reihe von Stoffwechselregelkreisen gerät aus den Fugen. Mit den gleichen genetischen Anlagen wie unsere Vorfahren sitzen die Jäger und Sammler von einst heute 6-8 Stunden täglich an Schreibtischen, haben Nahrungsmittel im Überfluss und verbringen ihren Feierabend auf dem Sofa vor dem Fernseher.