Lactoseintoleranz
Ernährungsumstellung und Selbstbeobachtung
Der Schlüssel zur Beschwerdefreiheit liegt letztlich in einer konsequenten Ernährungsumstellung. Damit der Darm sich erholen kann, sollte man nach der Diagnosestellung zunächst einige Wochen streng laktosearm essen. Kartoffeln, Reis, Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, Getreide, Öle oder auch Eier enthalten keine Laktose und können auf dem Speiseplan stehen. Voraussetzung ist hier allerdings, dass es sich um unverarbeitete Lebensmittel handelt. Anschließend sollte ein Ernährungs- und Symptomtagebuch geführt werden. Die Patienten notieren, was sie gegessen haben und wie ihr Befinden war. Nur so kann es gelingen, auszuloten, wo die eigene Toleranzschwelle für den Verzehr von Laktose liegt.
So wird z.B. Joghurt von vielen Patienten noch vertragen, Milch aber gar nicht. In den fermentierten Milchprodukten sind Bakterien enthalten, die den Milchzucker schon teilweise zu Milchsäure umbauen und damit verträglicher machen. Schwierig wird die Kostumstellung dadurch, dass Milch, Milchprodukte oder auch der Milchzucker oft Bestandteile von Fertigprodukten sind. Hier hilft nur der Blick auf die Zutatenliste und dann letztlich auch das eigene Austesten. Milch oder auch Milcherzeugnisse müssen in der Zutatenliste ausgewiesen werden. Man kann Laktose in der Zutatenliste u.a. an Begriffen wie Magermilchpulver, Milcherzeugnis, Molke, -pulver, Sahne, Schmand erkennen. In der Regel geben Firmen gerne Auskunft, ob sie laktosefreie Produkte in ihrem Sortiment führen.
Für lose gekaufte Ware, z.B. Bäckereiprodukte bleibt allerdings nur, die Verkäuferin an der Ladentheke zu fragen.
Nicht zu unterschätzen ist schließend auch die Kombination der Gesamtmahlzeit. Zusätzliches Fett in der Nahrung macht den Milchzucker oft besser verträglich. Durch das Fett hat die Speise eine längere Verweildauer im Magen-Darm-Trakt, so dass die Enzyme deutlich mehr Zeit haben, den Zucker abzubauen. Aber auch hier ist der das Ausprobieren und die Selbstbeobachtung sehr wichtig.
Viele Betroffene verbieten sich selbst unnötiger Weise jegliche Milchprodukte. Beim Käse reduziert sich der Milchzuckeranteil durch den Reifeprozess, so dass Emmentaler oder auch andere Schnittkäsesorten oft vertragen werden. Außerdem wird schon bei der Käseherstellung die Molke, die einen hohen Laktosegehalt aufweist, abgetrennt.